Tiefkühlkost im Faktencheck – wie viel Gutes steckt drin?
25.11.2020

Der Winter steht vor die Tür! Und wenn es draußen kälter wird, wird es auf dem Saisonkalender leerer – die Auswahl an heimischen Obst- und Gemüsesorten nimmt ab. Zwar sind Quitten, Kürbis, Kartoffeln und Kohl noch reichlich aus heimischem Freilandanbau vorhanden, bei der Sorten- und Farbenvielfalt des Sommers kann der November aber nicht mehr mithalten. Und damit schwinden auch die frischen, regionalen und damit nährstoffreichsten Nahrungsmittel. Was also tun, um viel Abwechslung auf dem Teller zu gewinnen? Und möglichst viele Nährstoffe aufzunehmen?

Was kann TK-Gemüse?

Brokkoli, Ananas, Spinat, Beeren in allen Variationen – im Tiefkühler bietet sich ganzjährig eine bunte Auswahl an Obst und Gemüse. Neben Konserven oder selbst eingemachtem Gemüse ist TK-Ware eine Möglichkeit, Lebensmittel haltbar zu machen. Und die kommt offensichtlich an: Rund 98 Prozent – also fast jeder Haushalt in Deutschland – kauft Tiefkühlprodukte.1 Damit sind die TK-Produkte ein fester Bestandteil in deutschen Küchen. Und das scheint auch in Sachen Nährstoffe gar nicht die schlechteste Wahl zu sein: Studien2 zeigen, dass Vitamine, Nährstoffe und Zellstrukturen in TK-Obst und -gemüse gut erhalten bleiben. Eine Untersuchung3 an der Universität Hamburg etwa hat den Vitamin-C-Gehalt roher Erbsen unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Nach sieben Tagen Lagerung frischer Erbsen bei Raumtemperatur verringerte sich der Vitamin-C-Gehalt schon deutlich. Bei einer zwei Jahre andauernden Tiefkühllagerung bei -25 Grad verloren die Erbsen hingegen kaum an Vitamin C.

Schockgefrostet: Pluspunkte für Minusgrade

Was ist das Geheimnis? Schockfrostung. In der industriellen Herstellung von Tiefkühlware werden Obst und Gemüse direkt nach der Ernte sehr schnell verarbeitet. Lange Lagerzeiten, die wertvolle Nährstoffe kosten, entfallen somit. Je nach Produkt, Menge und Gefrierverfahren dauert es nur wenige Stunden vom Feld bis in die Tiefkühlung. Die Temperatur wird sekundenschnell auf etwa -30 bis -50 Grad abgesenkt, die Rohstoffe damit haltbar gemacht und anschließend bei konstant -18 Grad gekühlt. So findet keine Zellaktivität mehr statt – und das Produkt kann keine Nährstoffe verlieren, bis es im Topf landet.

Dose auf: ein Blick in die Konserve

Ist die Konserve auch eine gute Wahl? Dafür gilt es, zu schauen, wie das Obst und Gemüse eigentlich in die Dose kommen. Das geht so: Lebensmittel werden in die Konserve gefüllt und anschließend luftdicht verschlossen. Jetzt kommt Hitze ins Spiel: Sterilisierte Konserven werden kurzzeitig über 100 Grad erhitzt, pasteurisierte Konserven erhitzt man zwischen 70 und 95°C. Je höher ein Lebensmittel erhitzt wird, desto länger ist es haltbar. Mikroorganismen werden abgetötet und Enzyme inaktiviert. Das Problem: Dadurch können hitzeempfindliche Vitamine – so zum Beispiel Vitamin C – leiden, teilweise werden auch Zusatzstoffe hinzugegeben. Die Folge: Die Nährstoffdichte kann geringer ausfallen als bei TK-Ware.

Ob frisch, TK oder Konserve – auf die Auswahl kommt es an

Klar ist: Mit saisonalen, regionalen Produkten sichert man sich die höchste Nährstoffdichte, solange diese nicht lange im Supermarkt oder gar dem eigenen Kühlschrank lagert. Außerhalb der Saison kann aber auch der Griff zu Obst und Gemüse aus dem Tiefkühler lohnen. Aber aufgepasst – das gilt für reines Obst und Gemüse. In tiefgekühlten weiter verarbeiteten Gerichten wie zum Beispiel Gemüse in fertiger Sauce, sind Zusatzstoffe enthalten. Und die schmecken dem Körper nicht so gut. Um genau zu wissen, was drin ist, hilft demnach nur selber zu kochen. Um individuell zu erfahren, welche Lebensmittel für dich die richtigen sind, kann arbotena helfen. Finde heraus, welche Lebensmittel du nicht gut verträgst und wie dein Speiseplan dennoch abwechslungsreich bleibt.

Quellen:

1 https://www.tiefkuehlkost.de/tk-fuer-alle/aktuelles/marktdaten1

2 Bestimmung chemisch-analytischer und sensorischer Qualitätskriterien von ausgewählten frischen und tiefgefrorenen

Gemüsearten“. Universität Hamburg, Abteilung Lebensmittelchemie. Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg,

Department Ökotrophologie. Stand: 2006

3 https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/1666

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