Vitamin C – Booster fürs Immunsystem?
13.11.2020

Der Herbst ist da. Und mit ihm klopfen nicht nur kältere Temperaturen und kürzere Tage an, sondern vor allem kommen die Schnupfnasen wieder zum Vorschein. Alle Jahre wieder werden viele jetzt von Schnupfen, Husten und grippalen Infekten geplagt. Eine Erkältung tritt zwar in der kalten Jahreszeit häufiger auf, daran ist aber nicht die Kälte direkt schuld.

Vielmehr ist unser Immunsystem im Herbst und Winter, etwa durch Heizungsluft oder weniger Tageslicht mehr gefordert, was es Bakterien und Viren leichter macht. Zwar heilt eine Erkältung, die in den meisten Fällen durch sogenannte Rhinoviren verursacht wird, in der Regel innerhalb einer Woche ab, lästig ist sie dennoch. Und führt unter Umständen dazu, dass man ein paar Tage zu Hause bleiben muss. Was tun? Vor allem gilt es, das Immunsystem – unseren natürlichen Schutzschild – in der Erkältungszeit zu stärken. Hier haben wir dafür 5 Tipps zusammengefasst! Doch was, wenn die Erkältung schon da ist? Oft wird eine Extraportion Vitamin C – also Ascorbinsäure, die der menschliche Körper nicht selbst bilden kann – empfohlen. Wir wollten wissen: Hält es, was es verspricht?

Vitamin C bei Erkältungen – das sagt die Wissenschaft

Fest steht: Vitamin C wirkt antioxidativ, weshalb ihm wahrscheinlich auch der Ruf des Immunboosters vorauseilt.   
Der Griff zur heißen Zitrone oder zu einem Nahrungsergänzungsmittel ist deshalb schnell getan, wenn es im Hals kratzt oder die Nase läuft. Doch ist der grippale Infekt einmal da, bringt das leider nicht mehr viel:
Die Einnahme nach Beginn der Erkältungssymptome hat keinen eindeutigen Effekt auf Dauer oder Schweregrad der Erkrankung.1 Und auch bei gesunden Erwachsenen, die prophylaktisch Vitamin C zu sich nehmen, sieht das nicht anders aus. Eine Studie2 fasst 55 Studien aus den letzten 65 Jahren zusammen: Die tägliche Einnahme von 200 Milligramm Vitamin C bei gesunden Erwachsenen hat keinen Effekt auf die Vorbeugung von Erkältungen – maximal wird die Dauer der Erkrankung um wenige Stunden gesenkt. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Bei extremer körperlicher Belastung oder wenn man akut Kälte ausgesetzt ist, konnte die Vitamin-C-Prophylaxe die Häufigkeit von Erkältungen um fast die Hälfte senken. Wer also körperlich, etwa im Beruf, gefordert oder viel draußen ist, dem kann der Griff zur Extraportion Vitamin C nicht schaden.

Vitamin C – wo steckt’s drin?

Generell gilt aber natürlich, dass eine ausgewogene Ernährung mit allen notwendigen Mineralstoffen und Vitaminen die halbe Miete für ein starkes Immunsystem ist, das uns durch Herbst und Winter bringt. Das gilt natürlich auch für Vitamin C. Experten3 empfehlen Frauen 95, Männern 110 Milligramm täglich über die Ernährung einzunehmen. Und das ist viel leichter, als man vielleicht denkt: Mit über 100 Milligramm auf nur 100 Gramm nehmen Paprika, Sanddorn, schwarze Johannisbeeren und Petersilie die Spitzenstellung an Vitamin-C-Gehalt ein. Allein damit ist der Tagesbedarf gedeckt. Brokkoli kommt bei einer Menge von 100 Gramm auf 95, Kiwi auf 45 Milligramm. Spannend: Zitrusfrüchte schneiden gar nicht so gut ab, wie man oft denkt. Mit 45 Milligramm auf 100 Gramm hat eine Orange nicht einmal halb so viel Vitamin C wie die Paprika. Und aufgepasst: Der Gehalt an Vitamin C in einem bestimmten Lebensmittel kann je nach Erntezeitpunkt, Transportwegen, Lagerung oder Verarbeitung stark variieren. Mit regionalen, biologischen Lebensmitteln ist man stets am besten bedient – denn ohne lange Transportwege bleiben die Nährstoffe am besten erhalten. Und wenn du wissen willst, welche Obst- und Gemüsesorten für dich die richtigen sind, kann dir arbotena, der digitale Schnellcheck auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten, helfen. Hier geht’s lang: www.arbotena.de

Quellen:

1 https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-482015/vitamin-c-bei-erkaeltungen/

2 Douglas RM, Hemilä H. Vitamin C for Preventing and Treating the Common Cold. PLoS Med 2005; 2: e168

3 https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-c/

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