Kein gutes Bauchgefühl? Was bei Reizdarm helfen kann
10.02.2021

Bauchschmerzen, Völlegefühl, Durchfall, Verstopfung – kommen diese Beschwerden immer wieder vor, kann das ganz schön belastend sein. Und auf die Stimmung drücken. Betroffene laufen von Arzt zu Arzt – oft mit enttäuschendem Ergebnis. Kann der Arzt nichts finden und sind die Symptome doch jeden Tag aufs Neue wieder da, kann ein Reizdarm dahinterstecken.

Reizdarm – wenn der Bauch rebelliert

Das Reizdarmsyndrom, kurz RDS, bezeichnet eine funktionelle Störung des Magen-Darm-Trakts. Sie liegt dann vor, wenn laut medizinischer Definition die folgenden drei Punkte erfüllt sind1:

  • Es bestehen chronische, das heißt länger als drei Monate anhaltende, Beschwerden (zum Beispiel Bauchschmerzen, Blähungen), die von Patient und Arzt auf den Darm bezogen werden und in der Regel mit Veränderungen des Stuhlgangs einhergehen.
  • Die Beschwerden sollen begründen, dass der Patient deswegen Hilfe sucht und/oder sich sorgt und so stark sein, dass die Lebensqualität hierdurch relevant beeinträchtigt wird.
  • Voraussetzung ist, dass keine für andere Krankheitsbilder charakteristischen Veränderungen vorliegen, die wahrscheinlich für diese Symptome verantwortlich sind.

Das Reizdarmsyndrom ist demnach eine Ausschlussdiagnose. Und doch leiden die Betroffenen immer wieder und regelmäßig unter Verdauungsbeschwerden, Blähungen und Schmerzen. Das schränkt die Lebensqualität erheblich ein. Unterschieden werden drei unterschiedliche Typen der Erkrankung, je nachdem, welches Symptom beim Einzelnen im Vordergrund steht: Durchfall, Verstopfung oder Blähungen.

Wie entsteht ein Reizdarm?

Bis heute ist nicht abschließend geklärt, wie ein Reizdarm genau entsteht. Ursachen können zum Beispiel sein2:

  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Stress
  • Genetische Vorbelastungen
  • Veränderungen der Darmflora, etwa nach Medikamenteneinnahme
  • Vorausgegangene Entzündungen im Darm
  • Und: Das RDS tritt bei Frauen häufiger auf als bei Männern.

Reizdarmsyndrom: was tun?

Die Behandlung des Reizdarms fällt so individuell aus, wie die Symptome der Betroffenen. Je nachdem, welche Beschwerden im Vordergrund stehen – zum Beispiel Durchfall oder Blähungen – sieht die Therapie anders aus und kommen andere Medikamente zum Einsatz. Generell kann es hilfreich sein, unseren Darm, der jeden Tag Höchstleistungen für uns vollbringt, zu unterstützen. Helfen können dabei zum Beispiel Probiotika.3 Das Nahrungsergänzungsmittel Salutomedflora Plus kombiniert eine hoch konzentrierte und dennoch gut verträgliche Kombination von neun probiotischen Bakterienkulturen – und könnte so zur Normalisierung der Dünndarmflora beitragen. Generell sollten Betroffene auf einen gesunden Lebensstil achten. Studien zeigen zum Beispiel, dass ausreichend Bewegung und Entspannung, etwa durch Yoga, bei den Beschwerden helfen können.4

Reizdarm – was kann ich essen?

Die Rolle der Ernährung beim Reizdarmsyndrom wird unter Medizinern ähnlich viel diskutiert wie die Ursachen der Erkrankung – weshalb es noch keine pauschale Antwort gibt. Dennoch liegen Erkenntnisse vor, dass eine sogenannte FODMAP-Diät einen positiven Einfluss bei Reizdarm hat.5 FODMAP steht für „fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccaride und Polyole“. Einfacher gesagt: Das sind allesamt kurzkettige Kohlenhydratverbindungen – wie Fruktose, Laktose, Galaktose, Zuckeraustauschstoffe wie Xylit, Sorbit und Maltit –, die in verschiedenen Nahrungsmitteln vorkommen. Bei einer entsprechenden Diät verzichten Betroffene auf diese Kohlenhydrate, um die Symptome zu verbessern. Allerdings schneidet diese Ernährungsumstellung in neueren Untersuchungen ähnlich gut ab, wie grundsätzliche Ernährungsempfehlungen6, die mit weniger Verzicht einhergehen.7 Dabei gilt:

  • Regelmäßige Mahlzeiten und Zwischenmahlzeiten
  • Vermeiden von übermäßigen Essensmengen
  • Reduzierte Fettaufnahme
  • Verminderte Zufuhr von blähenden Substanzen (z. B. Bohnen, Zwiebeln)
  • Vermeiden von Süßstoffen und Softdrinks
  • Eine über den Tag verteilte Zufuhr von Ballaststoffen

Eine Ernährungsumstellung beim Reizdarmsyndrom sollte stets vom Arzt im Rahmen einer umfassenden Behandlung begleitet werden. Generell, auch für Gesunde, gilt: Nicht jeder verträgt jedes Lebensmittel gleich gut. Mit arbotena kann man schnell und von zu Hause aus herausfinden, welche Nahrungsmittel und Zusatzstoffe der eigene Darm weniger gut verträgt. Probier’s mal aus!

Quellen:

1 https://www.aerzteblatt.de/archiv/111708/Reizdarmsyndrom-die-wichtigsten-Empfehlungen
2 https://www.dgvs.de/wp-content/uploads/2020/07/Leitlinie_Reizdarm-2011.pdf
3 https://www.pharmazeutische-zeitung.de/therapie-bleibt-individuell-118681/seite/2/
4 Johannesson E. „Intervention to increase physical activity in irritable bowel syndrome shows long-term positive effects. World J of Gastroent 2015; 21, 600
5 Staudacher HM et al. Comparison of symptom response following advice for a diet low in fermentable carbohydrates (FODMAPs) versus standard dietary advice in patients with irritable bowel syndrome. J Hum Nutr Diet 2011; 24: 487–495
6 McKenzie YA et al. British dietetic association evidence-based guidelines fort he dietary management of irritable bowel syndrome in adults. J Hum Nutr Diet 2012; 25: 260–274
7 Böhn L et al. Diet low in FODMAPs reduces symptoms of irritabel bowel syndrome as well as traditional dietary advice: a randomized controlled trial. Gastroenterology 2015; 149: 1399–1407

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